Wie Liebe und Beziehung gelingen kann

Die liebevolle, sichere Bindung

Sie haben mit Sicherheit schon einmal erlebt, wie einsam man sich in einer Beziehung fühlen kann! Ich beschreibe das gerne am Beispiel einer Klientin die erzählt, dass ihr Partner mehr Zeit in der Arbeit oder vor dem Computer als mit Ihr verbringt. Er übernimmt keine Verantwortung für das gemeinsame Leben oder den Haushalt. Es fehlt ihr an Zeit zu zweit, an Aufmerksamkeit und Zärtlichkeit.

Wenn sie ihn darauf anspricht wird er schweigsam, abweisend und aggressiv. Was sie vorher an ihm cool gefunden hat wird jetzt als Ablehnung empfunden und sie reagiert mit Eifersucht und Kontrolle. Meine Klientin war schon sehr verzweifelt und hatte den Eindruck, immer wieder an Männer zu geraten, auf die sie sich nicht verlassen kann!

Aber was ist der eigentliche Grund für diesen negativen Kreislauf – und wie kann das Paar etwas daran ändern?

Die erste Bindung als Überlebensprinzip  –                                 und Prägung für’s Leben

Was von meiner Klientin als Mangel an Liebe erlebt wird ist eher eine Prägung, die bereits in der frühen Kindheit erlernt wurde. Schon als Säugling brauchen wir die emotionale Bindung an eine Bezugsperson. Sie ist genauso wichtig zum Überleben wie der Sauerstoff zum Atmen. Es geht also tatsächlich um Leben oder Tod, ob wir als Baby eine Bindung zu einer uns versorgenden Person herstellen können!

Säuglinge unternehmen daher alle möglichen Anstrengungen wie lächeln, schreien oder strampeln, um mit ihrer Bezugsperson in Kontakt zu kommen. Wenn da jemand ist, der uns durch Stimme, Körperkontakt und Berührung tröstet und emotional nährt, fühlen wir uns „sicher verbunden“. Alleine durch die Erinnerung an diese Erfahrung sind wir später in der Lage, uns selber zu trösten und zu beruhigen.

Erklärungen zur Bindungstheorie finden Sie in der rechten Spalte ==>>

Diese primären Bindungserfahrungen sind im Gehirn abgespeichert. Sie prägen uns für das ganze Leben und werden immer wieder automatisch abgerufen. Abhängig davon gestalten wir als Erwachsene auch unbewusst unsere Paarbeziehung – und fühlen uns von manchen Typen wie magisch angezogen!

Wie sich die kindliche Bindungserfahrung auf die spätere Partnerwahl auswirkt

Anhand der Bindungstheorie von Dr. Bowlby kann man zum Beispiel davon ausgehen, dass emotional unsicher gebundene Menschen mit hoher Wahrscheinlichkeit immer wieder an Partner gelangen, die Nähe nicht zulassen können.

Das unsicher-vermeidende Kind wird als Erwachsener Beziehungen eingehen, in denen er Nähe und Intimität nicht zulässt. In Konfliktsituationen wird er schweigen und sich zurückziehen, denn er fühlt sich nicht wert, geliebt zu werden.

Das unsicher-ambivalent gebunden Kind wird oft zu einem Erwachsenen, der in der Partnerschaft eifersüchtig ist, kontrolliert und klammert weil er nie wirklich weiß, woran er ist.

Nur ein sicher-gebundenes Kind wird als Erwachsener stabile Bindungen zu Freunden und Lebensgefährten eingehen können, denn er kann vertrauen und Nähe zulassen.

Es ist wichtig zu verstehen, dass auch Menschen ohne positive Bindungserfahrungen in einer emotional stabilen und liebevollen Paarbeziehung lernen können, eine Bindung herzustellen!

So können Sie Ihre Beziehung retten !

Als meine Klientin zu mir in die Beratung kam war sie bereits sehr besorgt um ihre Beziehung und hat selber keinen Ausweg mehr gesehen. Sie wollte wissen, was sie verändern kann, damit es ihnen als Paar wieder besser geht. Ihre ständigen Eifersüchteleien haben sie selber schon genervt!

Psychodramatische Techniken in der Beratung erlauben es, ihre geschilderten Alltagssituationen „nachzuspielen“ und an relevanten Stellen „einzufrieren“. So ist es uns gelungen, ihr inneres Drama sichtbar zu machen. Meine Klientin hat erkannt dass ihre Ängste durch das „verlassen werden“ der früh verstorbenen Mutter immer dann hochkommen, wenn ihr Mann sich zurückzieht.

Mit diesem Wissen konnte sie endlich Ihrem Partner von ihrer gefühlten Einsamkeit erzählen. Er hat sehr verständnisvoll reagiert und seine Hilfe angeboten, als ihm die Ursache ihrer Not klar war. Gemeinsam haben sie Maßnahmen überlegt, wie sie in Zukunft mit diesen Situationen besser umgehen können.

Mit der neuen Sichtweise gelingt es ihr, über ihre Gefühle zu sprechen und die Beziehung zueinander hat sich vertieft. Sie haben als Paar gelernt, den negativen Kreislauf nachhaltig zu unterbrechen und schneller wieder eine sichere Bindung herzustellen.

Lesen Sie hier weiter über die 5 Phasen in jedem Beziehungsstreit – und wie man sie verändern kann!

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