Streicheleinheiten machen Lust auf mehr
Hand auf’s Herz – wann haben Sie Ihren Partner zuletzt zärtlich umarmt und geküsst? Wie oft gibt es in Ihrer Beziehung noch aufmerksame Berührungen? Wenn ich meine Klienten danach frage reagieren sie zumeist schweigsam und betroffen. Viele Paare nach einigen Jahren Beziehung nehmen sich kaum Zeit für solche Gesten der Zweisamkeit. Meistens fühlen sie sich vom Alltag zu sehr gefordert und erschöpft.
Dabei ist Berührung ein wesentliches menschliches Grundbedürfnis und ein wichtiger Indikator für die Zufriedenheit in einer Beziehung!
Die feinen Härchen der Körperbehaarung wachsen in Haarfollikeln, die von je 50 Rezeptoren für Veränderung (Druck, Dehnung, Temperatur etc.) umgeben sind.
Auf der gesamten menschlichen Haut sind demnach ca. 250 Millionen feine „Antennen“ dafür verantwortlich, die empfangenen Signale direkt an das Gehirn weiterzuleiten!
Das Bindungshormon Oxytocin stärkt die Beziehung
Oxytocin heißt das Zauberhormon, das bereits beim ersten Streicheln der Haut in großen Mengen ausgeschüttet wird. Es wird auch das „Bindungshormon“ genannt, da es Nähe und Vertrauen fördert.
Bereits im Mutterleib spürt ein Embryo einen konstanten, warmen Körperkontakt. Nach der Geburt wird durch wiegen und liebkosen des Babys bereits Oxytocin aktiviert. Das stärkt die Bindung zur Bezugsperson, meistens die Mutter, und fördert seine seelische und körperliche Entwicklung. Beim Erwachsenen vertieft die Ausschüttung von Oxytocin die Beziehung zum Partner.
Das Bindungshormon Oxytocin macht blind vor Liebe
Oxytocin ist ein regelrechtes Glückshormone! Durch Oxytocin werden nicht nur Verspannungen gelöst, sondern auch Stress reduziert, der Blutdruck gesenkt, die Atmung und der Herzschlag beruhigt.
Das Hormon Oxytocin ist ebenso dafür verantwortlich, das Kritikzentrum im Gehirn zu blockieren – sanfte Berührung vom Lieblingsmensch macht also tatsächlich blind vor Liebe!
Während einem Orgasmus ist der Oxytocinspiegel im Blut um etwa das Dreifache erhöht im Vergleich zum Normalwert.
So entsteht ein positiver Kreislauf – Berührung erhöht das Oxytocin, Oxytocin fördert Vertrauen, Vertrauen erzeugt Nähe, Nähe fördert Sex, durch Sex erleben wir einen Orgasmus und dieser erzeugt wiederum Oxytocin.
Kuscheleinheiten tun der Seele und der Beziehung gut
Vielleicht sind Sie mit Zärtlichkeiten und Berührungen ein wenig aus der Übung? Oder Sie sind nicht sicher, was Ihrem Partner gefällt? Dann fangen Sie mit kleinen Berührungen im Alltag an!
Halten Sie Händchen, küssen Sie sich zum Abschied, massieren Sie sich gegenseitig das Genick oder kuscheln Sie beim Fernsehen. Verbringen Sie einfach wieder mehr Zeit mit einander und fragen Sie, welche Berührung dem anderen gerade gut tut!
Verwöhnen Sie sich gegenseitig mit einer Massage
Eine weitere Möglichkeit für ausführliche Streicheleinheiten ist eine Partnermassage, die entspannt und gegenseitig schöne Gefühle bereitet. Sie bietet eine gute Gelegenheit, um Intimität zuzulassen, eine spielerische Erotik zu entdecken und sich miteinander verbunden, lebendig und vital zu erleben.